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Napoleon I. von Stephan Berwanger



Kaiser der Franzosen von 1804 bis 1814/15
* 15. 8. 1769 Ajaccio, Korsika
† 5. 5. 1821 Longwood, St. Helena

Napoleon Bonaparte, eigentlich Napoleone Buonaparte.

Napoleon stammte aus einer korsischen Familie und schlug die Militärlaufbahn ein. Er zeichnete sich im Kampf der Revolutionsarmee gegen die Königlichen Führer aus (Toulon 1793) und stieg zum Brigadegeneral auf. Er neigte sich den Jakobinern zu und wurde nach dem Sturz von Maximilien de Robespierre (1794) inhaftiert. Er wurde jedoch bald freigelassen und vom Konvent mit der Niederschlagung der Königlichen Führung mit einem Aufstand in Paris beauftragt (1795). Seit 1796 war er Oberbefehlshaber der Armee. Er bekam militärischen Ruhm nach seinem italienischen Feldzug gegen Österreich (1796/97). Umgehend setzte er seinen Erfolg in die Entfaltung einer selbständigen Politik um: Er schloss Frieden mit dem Papst, verhandelte einen Waffenstillstand mit Österreich und gründete die Zisalpinische Republik. Um den an Einfluss gewonnenen Napoleon zu beseitigen, beauftragte ihn das Direktorium 1798 mit der großen Ägyptischen Expedition, die den Angriff auf Englands Weltmachtposition durch die Eroberung Indiens einleiten sollte. Die französische Flotte verlor die Seeschlacht bei Abukir gegen die Engländer, die unter Horatio Nelson (1798) geführt wurde. Die gescheiterte Eroberung Akkons (1799) veranlasste Napoleon ebenfalls zur überraschenden vorzeitigen Rückkehr ohne Truppen, um in Paris die Machtfrage zu stellen.

Am 18. und 19. Brumaire (9. + 10.11.1799) stürzte er, unterstützt von seinem Bruders Lucian Bonaparte, das Direktorium durch einen Staatsstreich. Er erhielt als erster Konsul zehn Jahre die Alleinherrschaft und erklärte die Französische Revolution für beendet. Während er im 2. Koalitionskrieg (seit 1798) bedeutende Positionsverbesserungen erzielte (Frieden von Lunéville mit Österreich 1801, Frieden von Amiens mit England 1802) und ein Konkordat mit Papst PiusVII erreichte, konsolidierte er im Inneren das Land auf der Basis wesentlicher Errungenschaften der Revolution.

Durch umfassende soziale und administrative rechtliche Reformen schuf er ein Epoche machendes einheitliches Organisationssystem der öffentlichen Belange, das seinem Weitfahrenden in den außenpolitischen Plänen beitrug - vor allem mit dem "Code Civil" (1804), den er dem bis dahin weitgehend eroberten Europa aufdrückte. Durch Volksabstimmung ließ er sich 1802 zum Konsul auf Lebenszeit wählen. Damit hat er sich seiner cäsarischen Militärdiktatur schon monarchische Tendenzen verliehen, die mit der Einführung des erblichen Kaisertums und seiner Selbstkrönung zum "Kaiser der Franzosen" volle Geltung gewannen (1804).

Sein Anspruch auf Hegemonie in Europa und seine weltpolitischen Gestaltungsabsichten implizierten die weitere kriegerische Konfrontation mit den europäischen Mächten seit 1803. 1805 wandelte er Italien zum Königreich und nahm selbst den Königstitel an. Nach den siegreichen Feldzügen in Deutschland krönte er die Zerschlagung Preußens mit seinem triumphalen Einzug in Berlin. Mit der Gründung des frankreichhörigen Rheinbunds (1806), der Errichtung der Kontinentalsperre (1806-1813) gegen England und der Allianz mit Zar Alexander I. Im Frieden von Tilsit (1807) stand Napoleon im Zenit seiner Macht, die er auf dem Erfurter Kongress 1808 glanzvoll demonstrierte.

Der außenpolitischen Entfaltung der Macht durch die militärische Überlegenheit seiner Heere blieben jedoch Grenzen gesetzt. Mit Spanien angefangen (1808) setzte eine Welle nationaler Erhebungen und der Neuorganisation gegen die Herrschaft Napoleons ein (u. a. preußische Reformen seit 1807, Krieg Österreichs 1809). Diese Widerstandsdynamik komplizierte Napoleons Zentralproblem der Niederzwingung mit dem die Meere beherrschendem England. Nach dem Austritt Russlands aus der Kontinentalsperre (1811) schien Napoleon die Unterwerfung des Zarenreichs als Voraussetzung für einen Sieg über England unvermeidlich (1812). Die Katastrophe seiner großen Armee wurde zum Wendepunkt der napoleonischen Herrschaft (1812/13). In den Befreiungskriegen erlag Napoleon der übermächtigen Koalition England-Russland-Österreich-Preußen-Schweden (Völkerschlacht bei Leipzig, 1813). Der Fall von Paris, die Absetzung durch den Senat, die Abdankung Napoleons in Fontainebleau und seine Verbannung nach Elba folgten (1814). Die Episode der "100 Tage" nach der Rückkehr Napoleons von Elba (1.3.1815) endete mit seiner Niederlage in der Schlacht von Waterloo (18.6.) und seiner Internierung auf Lebenszeit auf St. Helena, wo er starb. Mit der Rückkehr des Bourbonen Ludwig XVIII auf den Königsthron begann die Restauration.

© 2002 Stephan Berwanger 

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